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  Was war die Black Panther Party ?

Inhalt:
 
 

Die Black Panther Party war eine progressive politische Organisation, die in vorderster Front einer der stärksten Bewegungen für soziale Veränderungen in den Vereinigten Staaten seit der Revolution von 1776 und dem Bürgerkrieg, der dynamischen ära der sechziger Jahren, stand. Sie ist die einzige schwarze Organisation in der ganzen Geschichte des schwarzen Widerstands gegen Sklaverei und Unterdrückung in den Vereinigten Staaten, die bewaffnet war und ein revolutionäres Programm propagierte, und sie repräsentiert den letzten großen Aufstand der schwarzen Massen für Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit.

Die Ideale und Aktivitäten der Partei waren derart radikal, daß sie einst vom FBI­ Chef J. Edgar Hoover als "die größte Gefahr zur inneren Sicherheit der Vereinigten Staaten" attackiert wurde. Trozt des Untergangs der Partei sind ihre Geschichte und Lektionen immer noch so herausfordend und kontrovers, daß etabilierte Schriften und Medien am liebsten alle Hinweise auf die Partei aus der amerikanischen Geschichte löschen würden.

Die Black Panther Party war die Verwirklichung einer Vision Huey P. Newton's, der siebte Sohn einer ursprünglich aus Louisiana stammendn Familie aus Oakland, Kalifornien. Im Oktober 1966, zur Zeit des Höhepunktes der Bürgerrechtsbewegung, geführt von Dr. Martin Luther King Jr. und im Kielwasser des Attentat auf ihn, kurz nach der massiven schwarzen Aufständen in Watts, Kalifornien, sammelte Newton einige seiner alten Freunden inklusiv Bobby Seale und David Hilliard um sich und entwickelte ein Gerüst für diese Organisation. Ursprünglich nannte sie sich die Black Panther Partei für Selbstverteidigung. Den schwarzen Panther nutzte man als Symbol, weil er Stärke verkörpert, er wurde schon von der ehemaligen Wahlrechtsgruppe Lowndes County (Alabama) Freedom Organization erfolgreich benutzt. Die Bezeichnung "Selbstverteidigung" nutzte man, um die Partei-Philosophie gegenüber der herrschenden Politik der Gewaltlosigkeit der Bürgerrechtsbewegung deutlich zu machen, und gleichzeitig die Bürgerrechtsgroupe Deacons for Defence aus Louisiana zu Ehren. Diese beiden symbolische Hinweise, waren die einzigen Ähnlichkeiten zwischen der Black Panther Party und anderen damaligen schwarzen Organisationen und Bürgerrechtsgruppen.

Als erstes stellte die Führung der jungen Partei eine zehn Punkte Grundsatz­ und Aktionsprogramm vor, in dem die fundamentalen Bedürfnissen artikuliert und eine Beseitigung der Mißstände gegen die schwarzen Massen, die in den Vereinigten Staaten trotz der Abschaffung der Sklaverei nach dem Bürgerkrieg immer noch Außenseiter in der Gesellschaft waren, gefordert wurde. Darüber hinaus war das Grundsatz­ und Aktionsprogramm ein Manifest, das die sofortige Erfüllung der dringendsten Bedürfnissen und die Beendung der Unterdrückung der Schwarzen, daß Recht auf Selbstverteidigung durch eine revolutionäre Ideologie und die Verpflichtung der Mitglieder der Black Panther Partei, ihr Programm für fundamentale Veränderungen in den Vereinigten Staaten einzusetzen, forderte.

Die Gründung der Black Panther Party im historischen Kontext

Es stand außer Frage, daß die Beendigung der institutionalisierten Sklaverei nicht zu einer Assimilation der Schwarzen in die amerikanischen Gesellschaft führte. Im Gegenteil, es gab einen gewalttätigen postemanzipatorischen Rückschlag, manifestiert in der Entstehung des Ku Klux Klan, welcher durch die wohlwollende Vernachlässigung durch den Präsidenten und den Kongreß, festgehalten im sog. Schwarzen Kodex, gutgehießen wurde. Das zügellose lynchen von Schwarzen zusammen mit der de facto Verweigerung jeglicher Bürgerrechte, Wahlrecht, Glaubensrecht und des Nutzen öffentlicher Einrichtungen, wurde zur Normalität.

Als sich Ende des 19. Jahrhunderts dieses Klima von Rassismus und Unterdrückung gegenüber Schwarzen etablierte, fand es seinen legalen Ausdruck durch das Urteil des Obersten Gericht im Fall Plessy gegen Ferguson im Jahre 1896, in dem das Gericht eine Art amerikanischen partheidsdoktrin, bekannt als "getrennt aber gleich", erschuff. Dieses Urteil, das über ein halbes Jahrhundert Bestand hatte, besagte, obwohl Schwarzen keine Sklaven mehr seien, hätten sie keine Bürgerrechte. Dies legitimierte die verbreitete Ansicht, "ein schwarzer Mensch hat keine Rechte, die ein weißer Mensch zu respektieren verpflichtet ist", die vom selben Gericht im Jahr 1875 im Fall des ex­Sklaven Dred Scott vertreten wurde, und die gesellschaftliche Polarisierung, welche den Bürgerkrieg auslöste, anheizte.

Von dieser Zeit an waren die Schwarzen gezwungen, einen bitteren Überlebenskrieg in den Vereinigten Staaten zu führen. Zur Förderung der Integration der Schwarzen als gleichberechtige Mitglieder der Gesellschaft wurde die NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) und zur Förderung der Unabhängigkeit der Schwarzen und einer eventuellen Rückkehr nach Afrika die UNIA unter der Führung Marcus Garvey (Universal Negro Improvement Association) gegründet. Gleichzeitig versuchte der ehemalige Sklave Booker T. Washington ein unabhängiges sozioökonomischen Programm für Schwarzen zu etablieren. Amerika`s Antwort darauf war gewalttätig, repressiv und unnachgiebig. Trotz des Massenwiderstands der Schwarzen gegen die unerbittliche Gewalt und der zögerlichen Gesetzesgebung, trotz stiller Bitten der Schwarzen um eine Überlebensmöglichkeit, trotz mutiger Versuche der Schwarzen, ihr eigenes Leben zu bestimmen oder Amerika zu verlassen, hatten die meisten Schwarzen im folgenden halben Jahrhundert keinerlei Möglichkeit, eine eigene sozioökonomische Unabhängigkeit zu erlangen oder am allgemeinen gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Erst fast 60 Jahren nach Plessy gab es im Jahre 1954 durch das Oberste Gericht in dem Fall Brown gegen Board of Education die minimalste Verbesserung. In Brown stellte das Oberste Gericht fest, daß für Schwarze in den Vereinigten Staaten "getrennt" heißt "nicht gleich" (mindestens in Bezug auf Bildung). Es ist erwähnungswert, daß Dr. Kenneth Clark (der schwarze Psychologen, auf dessen Untersuchung das Urteil des Gerichts im Fall "Brown" bezüglich der negativen Auswirkung der getrennt­aber­gleich Doktrin auf schwarze Kinder basierte) feststellte, daß im Jahr 1994 die amerikanischen Schulen noch segregierter waren als im Jahr 1954.

Auch nach Brown kämpften die Schwarzen ­ ohne Erfolg ­ um ihre Integration in die amerikanische Gesellschaft. Von dem berühmten Bus­Boykott in Montgomery (Alabama) im Jahr 1955 bis zu den späteren Wahlrechtaktionen und zu den gefährlichen "Sit­Ins" in den weißen öffentlichen Einrichtungen, koordiniert von dem SNCC (Student Non­Violent Coordinating Committee), forderte die Bürgerrechtsbewegung Amerika zur Änderung auf. Viele wurden auf dem Weg zur Gerechtigkeit ermordet oder fürs Leben verstümmelt. Unter der spirituellen Führerschaft und der gewaltlosen Philosophie Dr. Martin Luther King Jr. demonstrierten Millionen von Schwarzen und Weißen für Freiheit und Gerechtigkeit für die schwarze Minderheit. Endlich im Jahre 1964 verabschiedete der U.S.­Kongreß ein Bürgerrechtsgesetz, das Segregation (Rassentrennung) in öffentlichen Einrichtungen verbot.

Aber das war zu wenig und zu spät. Als die Bilder von gewaltlosen Schwarzen und anderen Bürgerrechtlern, die von der Polizei geschlagen und mit Wasserwerfern angegriffen, angespuckt und verhaftet wurden, nur weil sie gegen soziale Ungerechtigkeit protestierten, über die Bildschirme flimmerten, lehnten die jungen städtischen Schwarzen Gewaltlosigkeit ab. Dies drückte sich vor allem in den gewalttätigen Protesten gegen das brutale Verprügeln eines Schwarzen durch die Polizei in Watts (Los Angeles), Kalifornien, während des Aufstands im Jahr 1965 aus, das Amerika schockierte und zu ähnlichen Reaktionen gegen Unterdrückung führte. Bis 1967 gab es landesweit in den Städten mehr als 100 schwarzen Aufstände. Fast gleichzeitig (1965) brach der Vietnamkrieg aus. Als Fernsehberichte die grausame Realitäten des Krieges, das Töten vietnamesischer Kinder durch gute amerikanische Soldaten, aufdeckten, protestierte die amerikanische weiße Jugend gegen den Krieg. Damit war die amerkanische Jugend, schwarze und weiße, gegen die etablierten Ordnung feindlich eingestellt.

Aufstieg der Black Panther Partei

Vor diesem Hintergrund organisierte Huey P. Newton die Black Panther Partei für Selbstverteidigung mit der Forderung der Abschaffung aller Formen der Unterdrückung der Schwarzen und propagierte Revolution als eine Option dies zu erreichen. Gleichzeitig vertrat die Black Panther Partei die Ansicht, daß die Schwarzen in den Vereinigten Staaten und die Vietnamesen Waffenbrüder im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind, die U.S.­Regierung, seien. "Am gefährlichsten" hierbei war, daß die jungen Schwarzen zuhörten, dieselbe städtische Jugend, die Molotov Cocktails gegen Amerika warfen.

Dieser Aufruf wurde lauter als im Mai 1967 einige bewaffnete Mitglieder der Black Panther Partei, vom designierten Vorsitzender der Partei, Bobby Seale, angeführt, ins kalifornische Parlament einmarschierten. Verstanden als ein Protest gegen ein bevorstehendes Waffenkontrollgesetz (das Mulfordgesetz), das sich gegen die Partei richtete, sowie um ihr verfassungsmäßiges Recht, Waffen zu tragen zu unterstreichen, wurde die Botschaft der Partei an jenem Tag zu einem Aufruf an die jungen Schwarzen.

Also, als Huey Newton in Oktober 1967 nach einer bewaffneten Auseinandersetzung auf den Straßen West Oaklands angeschossen, verhaftet und des Mordes an Officer John Frey angeklagt wurde, löste dies einen Flächenbrand aus. Junge Weiße, verärgert und desillusioniert mit Amerika wegen des Vietnamkriegs, vereinigten sich mit jungen Schwarzen, um "Free Huey!" zu rufen.

Es wurde zu einer Bewegung an sich, und verkörperte alle sozialen Widersprüchen zwischen den Wohlhabenden und Nichtwohlhabenden, Etablierten und Außenseiter, Unterdrückten und Privilegierten. Die Befreiung eines des Mordes an einem weißen Polizisten angeklagten Schwarzen, der Unterdrückte, der sich der Unterdrückung widersetzte, war gleichbedeutend mit der Freiheit aller.

Ein Ergebnis war nicht nur das Anwachsen der Partei, sondern die Entstehung und starke Vermehrung ähnlicher Organisationen, im südlichen Kalifornien die mexikanisch­amerikanische Brown Berets, in Chicago und Umgebung die weiße White Patriot Party, in San Francisco die chinesische Red Guard, in New York die puertorikanischen Young Lords. Schließlich entstanden die Gray Panthers, eine Partei, die sich um Menschen­ und Bürgerrechte älterer Menschen kümmerte. Die Partei dehnte sich aus von einer kleinen Organisation in Oakland zu einer nationalen Organisation mit Abteilungen in 48 Staaten. Außerdem entstanden viele internationale Koalitions­ und Unterstützungsgruppen, u.a. in Japan, China, Frankreich, in Mosambik, Südafrika und sogar in Israel.

Die Partei entwickelte eine Reihe Sozialprogramme, um die Not der schwarzen und armen Bevölkerung zu lindern, die sie gleichzeitig als ein Alternativmodell für ein humaneres Sozialsystem propagierte. Mit fortschreitender Dauer wurden diese Programme, über 35 insgesamt, als Überlebensprogramme bekannt und wurden von den Mitglieder unter dem Slogan "Überleben bis zur Revolution" verbreitet.

Das erste Programm, das kostenlose Frühstück für Kinder­Programm, welches anfänglich aus einer kleinen katholischen Kirche in der Fillmore­Gegend von San Francisco operierte, wurde in jeder Großstadt der Vereinigten Staaten mit einer Abteilung der Black Panther Partei, durchgeführt. Abertausende armer und hungriger Kinder bekamen jeden Tag Frühstück. Das Ausmaß und die ungeheure Auswirkung dieses Programms zwang die Bundesregierung, ein ähnliches Programm für öffentliche Schulen landesweit einzuführen, während das FBI das Programm als nichts anderes als ein Propagandawerkzeug der Partei, um ihre "kommunistische" Ziele durchzusetzen, attackierte. Noch heimtückischer, das FBI warf der Partei vor, nicht anders als eine Gruppe kommunistischer Gesetzesbrecher zu sein, die die Regierung stürzen wollte.

Bewaffnet mit dieser Definition und die Maschinerie der Bundesregierung zur Verfügung, wies Edgar J. Hoover das FBI an, mit Hilfe der örtlichen Polizei eine Kampagne zur Liquidierung der Black Panther Partei zu führen. Da, laut Hoover 1968, die Partei "die größte Gefahr zur inneren Sicherheit der USA" repräsentierte, versprach er, daß 1969 ihr letztes Jahr sein würde. Im Januar 1969 wurden tatsächlich zwei Parteiführer der südkalifornischen Abteilung, John Huggins und Alprentice "Bunchy" Carter, an der Universität von Los Angeles von bezahlten Mördern des FBI mit der Unterstützung der Organisation des schwarzen Nationalisten Roy Karenga ermordet. Bis Ende des Jahres wurden fast alle Büros und Einrichtungen der Black Panther Partei von der Polizei und/oder des FBIs angegriffen. Höhepunkt war im Dezember, als ein fünfstündiger Angriff der Illinois Staatspolizei unter der Führung des FBI, mit der Ermordung des Chicagoer Parteiführers Fred Hampton und des Mitglieds Mark Clark endete.

Inzwischen wurde das siebzehnjährige Parteimitglied Bobby Hutton im April 1968 von der Oakland Polizei und im August der gleichaltrige Tommy Lewis zusammen mit Robert Lawrence und Steve Bartholomew von der Los Angeles Polizei ermordet. Und es gab zahlreiche Verhaftungen, von Parteivorsitzenden Bobby Seale wegen Verschwörung im Zusammenhang mit den Demonstrationen gegen den Krieg während der Democratic Convention in Chicago und vom Stabschef David Hilliard wegen Tätlichkeiten gegen der Polizei (in der bewaffneten Auseinandersetzung, in der Bobby Hutton starb), und sogar wegen einer Verschwörung, Präsident Nixon zu ermorden, basierend auf einer Rede gegen den Krieg, bishin zum berühmten New Haven Fall, in dem Bobby Seale und Ericka Huggins der Verschwörung zum Mord bezichtigt wurden. Es gab alle möglichen Angriffe gegen die Sozialprogramme der Partei und Zerstörung von Parteieigentum, von Polizeiangreifern, die die Frühstückseier auf den Fußboden der Kirchen zerschmetterten, oder die Medikamenten der kostenlosen Kliniken zertrampelten, oder Bündel von Parteizeitungen zerstörten. Einschüchterung und ähliche Methoden wurden eingesetzt, um die Unterstützung der Partei zu unterminieren, und den Elan und Solidarität der Parteimitglieder und Familienangehörigen zu brechen. Noch unheimlicher und wahrscheinlich raffinierter war das als COINTELPRO bekannt gewordene FBI­Programm, in dem das FBI seine Außenbüros und die örtliche Polizei anwies, die Partei durch Informanten, Provokateure und verdeckte Aktivitäten, einschließlich schwere Körperverletzung und Mord, zu zerstören.

Trotz allem, die Partei überlebte und setze ihre Überlebensprogramme fort. Zu den kostenlosen Frühstücks­ und Klinikprogrammen kamen andere Programme, wie z.B. kostenlose Lebensmittel, Herstellung und kostenlose Verteilung von Schuhen, Schul­ und Bildungsprogramme, Seniorentransporte und andere Dienstleistungen, kostenloser Transport bei Gefangenenbesuchen, Gefangenenunterstützung und Rechtshilfeprogramme.

Die Freiheit Für Huey-Bewegung und das Anwachsen der Partei

Hunderttausende von schwarzen wie auch weißen Jugendlichen marschierten auf den Straßen von Oakland zur Unterstüztung der sog. Freiheit für Huey­Bewegung. Während Huey letztendlich für schuldig gefunden wurde, wurde die ursprüngliche Anklage von Mord auf fahrlässige Tötung reduziert. Indessen, wurde auch dieses Urteil aufgehoben, und in einem neuen Verfahren im Juli 1970 wurde Huey freigesprochen. Tausend feierten ihn vor dem Gericht.

Der Tod des siebzehnjährigen Jonathan Jackson, der Bruder George Jacksons, und die damit zusammenhängende berühmte Verhaftung und das anschließende Gerichtsverfahren gegen Angela Davis, ließen den Trubel um Hueys Freisprechung bedeutungslos erscheinen. Tatsächlich geriet der Kampf um Huey's Freiheit fast in Vergessenheit, als der im algerischen Exil lebenden Parteiführer Eldridge Cleaver das Sozialprogramm der Partei angriff, und stattdessen ein Programm des bewaffneten Kampf vertrat. Eine bitter geführte Auseinandersetzung innerhalb der Partei gipfelte in der Ermordung des Parteimitglieds Sam Napier in New York und des Ausschlusses Cleavers aus der Partei. Die Partei setzte dennoch ihre Programme fort, während sie ihre Arbeit in ihrem Heimatort Oakland, Kalifornien, konsolidierte.

Trotz der brutalen Ermordung des Parteiorganisators und Autors George Jackson in San Quentin­Gefängnis 1971, hielt die Partei an ihrem politischen Programm fest. Nichtsdestotrotz kandidierte die Partei 1972 bei den Lokalwahlen in Oakland und stellten Bobby Seale als Bürgermeister und Elaine Brown als Abgeordnete auf. Obwohl die Partei die Wahl verlor, konnte sie ihre breite Unterstützung in der Bevölkerung für zukünftige Aufgaben festigen. 1974 war das Jahr derart großer interner Umbrüchen in der Partei, daß als Huey Newton freiwillig ins Exil ging anstatt sich einer Anklage wegen Mordes an einer jungen Prostituierten (welcher er für unschuldig gefunden wurde) zu stellen, waren die meisten der ursprünglichen Anführer nicht mehr im Amt ­ David Hilliard wurde ausgeschlossen als er im Gefängnis war. Während der drei Jahren Newtons Exil in Kuba übernahm Elaine Brown die Parteispitze.

Das letzte Kapitel

In dieser Zeit kandidierte Brown, mit der Unterstützung jeder Gewerkschaft in der Gegend nochmals bei den Lokalwahlen in Oakland und gewann mehr als 44% der abgegebenen Stimmen. Bei der nächsten Wahl entschied die Unterstützung der Partei für Lionel Wilson, den ersten schwarzen Bürgermeister in der hundertjährigen Geschichte der Stadt, den Ausgang der Wahl. Währenddessen, verstärkte die Partei ihre Basis, indem sie Finanzierungsmittel zum Bau von 300 neuen Wohneinheiten für Armen, die einer neuen Autobahn weichen mußten, erkämpfte, und indem sie mit bestimmten Stadtentwicklern eine Zusammenarbeit zur Sanierung der heruntergekommenen Innenstadt einging, um 10.000 neue Arbeitsstellen für Oaklands Armen und Arbeitslose zu schaffen. Gleichzeitig wurde eine neue Grundschule eröffnet, welche vom kalifornischen Parlament u.a. hoch gelobt wurde. Als Huey aus dem Exil zurückkehrte, war die Partei stark und aktiv in Oakland mit breiter Unterstüzung unter der schwarzen und arbeitenden Bevölkerung und bereit, vorwärts zu gehen um ihr primäres Ziel, Oakland zu einer Basis für die Revolution in Amerika auszubauen, in Angriff zu nehmen.

Bald nach Newton`s Rückkehr nach Oakland im Juli 1977 jedoch, löste eine Kombination von fortgesetzten, wenn auch raffinierteren und ausgeklügelteren Angriffen des FBI (trotz des Todes von J. Edgar Hoover 1972) und interner Stress und Konflikte einen Zersetztungsprozeß aus, der Ende des Jahrzehnts in dem langsamen und unbeachteten Tod der Partei endete.

 
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