Zurück zu Dokumente  Mumia Solidaritäts Index MSI [de]   27.11.1999 
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  Solidaritätsbüro Mumia Abu-Jamal ruft auf:
Der Hinrichtungsbefehl für Mumia ist ausgesetzt, aber die Fax-Kampagne geht weiter!
 
 

Am 26.10. hat der zuständige Bundesrichter William Yohn am Bundesgericht in Philadelphia den Hinrichtungsbefehl für Mumia ausgesetzt. Der Richter hat diese Entscheidung getroffen, um mehr Zeit zu haben, um über Mumias Antrag auf ein neues Verfahren entscheiden zu können.

Was passiert jetzt?
Die Aussetzung des Hinrichtungsbefehls ist erst mal natürlich prima, sie ist aber keinerlei Hinweis darauf, wie der Richter über Mumias Antrag auf ein neues Verfahren entscheiden wird. Es gibt keine zeitliche Richtlinie für den Richter; der Entscheidungsprozeß kann mehrere Wochen oder auch mehrere Monate dauern. Bei Telefonaten mit Len Weinglass und Ramona Africa von International Concerned Family and Friends of Mumia Abu-Jamal wurden mehrere Punkte genannt, die für die internationale Solidaritätsarbeit wichtig sind:

  1. Die momentane Instanz – als Bundesrichter Yohn – ist die Instanz, bei der Mumia die besten Chancen hat, ein neues Verfahren zu bekommen. Danach gibt es nur noch das Bundesberufungsgericht, das sich an Yohns Entscheidung orientieren wird. Es gibt also gar keinen Grund, jetzt die Soliarbeit wieder auf Eis zu legen. Im Gegenteil: Gerade jetzt sollte soviel Öffentlichkeitsarbeit wie möglich laufen, um deutlich zu machen, dass die Forderung nach einem neuen Verfahren breit getragen wird.
  2. Ganz wichtig für die juristischen Möglichkeiten von Mumia ist es, dass Richter Yohn ein sogenanntes „evidentiary hearing“ anberaumt. Bei dieser Anhörung könnte das Anwaltsteam um Len Weinglass all die ZeugInnen und Beweise einführen, die von dem erstinstanzlichen Richter Alber Sabo abgelehnt und von der Staatsanwaltschaft unterdrückt wurden. Gewährt Richter Yohn dieses „evidentiary hearing“ nicht, entscheidet er nach Aktenlage und auf der Basis von Richter Sabos Beurteilung der ZeugInnen und Beweise – die bekanntermaßen für Mumia denkbar schlecht ausfällt. Darüber hinaus bestimmt die Beweisaufnahme vor Bundesrichter Yohn die Beweislage für die Bundesberufungsinstanz. Deshalb rufen die us-amerikanischen Soligruppen dazu auf, die Faxkampagne an Richter Yohn weiterzuführen, mit einer Betonung darauf, dass er dieses „evidentiary hearing“ anberaumen und anschließend Mumia ein neues Verfahren gewähren soll. (Einen Fax-Vorschlag an den Richter findet Ihr im Anhang). Im Dezember wird der Richter eine erste Anhörung beider Seiten -also Mumias Anwaltsteam, eventuell Mumia selber, und die Staatsanwaltschaft – anberaumen, um dann über das evidentiary hearing zu entscheiden.
  3. Die Faxe an den Gouverneur sollen auch weiter geschickt werden, denn für den Fall, dass Yohn ein neues Verfahren ablehnt, wiederholt sich, was wir in den letzten Wochen erlebt haben: Ridge wird einen dritten Hinrichtungsbefehl unterzeichnen.

Fax-Vorschlag an Richter Yohn

To the Honorable
Judge William Yohn
Federal District Court of Philadelphia

Dear Judge Yohn,
We, the undersigned, urge you to issue a stay for the death warrant of Mumia Abu-Jamal. We believe that Mumia Abu-Jamal, a reknowned journalist and ex-Black Panther activist, did not receive a fair trial in 1982 and was unjustly convicted of killing police officer Daniel Faulkner. We further believe that the facts in his case warrant a new trial for Mr. Abu-Jamal which would offer the chance to hear all the facts and the suppressed evidence. In accordance with amnesty international whose president Pierre Sané has called for a new trial for Mr. Abu-Jamal, we ask you to grant an evidentiary hearing and then a new trial to Mr. Abu-jamal and not rush Mr. Jamal to death. We are opposed to the death penalty in general. The facts and statistics show that the death penalty is applied with racist intentions. Mr. Jamal’s case is yet another example of the racist context in which the death penalty is applied. We hope that you will consider Mr. Jamal ’s request for a new trial favorably.
Yours sincerely,

Fax-Vorschlag an Gouverneur Ridge
Dessen Fax-Nummern lauten: 001-717-772-1198 und 001-717-783-4429

Governor Tom Ridge
Commonwealth of Pennsylvania

Dear Governor Ridge,
We, the undersigned, ask you to stay the execution of Mr. Abu-Jamal and abolish the death penalty in Pennsylvania. We believe that Mr. Abu-Jamal did not receive a fair trial in 1982 and was wrongly convicted of killing police officer Daniel Faulkner. We believe that Mr. Abu-Jamal deserves a new trial. This demand has been made by numrous organizations and people around the world – among them Amnesty International, the European Parliament and others. Mr. Abu-Jamal’s case is an example of the racist implementation and context of the death penalty. In your state, over 50% of all people on death row are African American. Due to that fact, several organizations have called for a moratorium on the death penalty in Pennsylvania. We support that initiative and we ask you not to execute Mr. Abu-Jamal.
Yours sincerely,

Briefe an :
Hon. William H. Yohn, Jr.
c/o Leonard Weinglass
6 West 20th Street, Suite 10A
New York, NY 10011
Email an: YOHN<mgresist@minn.net>
Außerdem ist auf der Internetseite http://www1.minn.net/~meis/yohn.htm ein Formular eingerichtet, ein Standardbrief, den man übernehmen, editieren oder mit eigenem Text ersetzen kann.

Solidaritätsbüro Mumia Abu-Jamal
c/o Antirassistische Initiative e.V.
Yorckstr. 59
10965 Berlin
Fax: 030-7869984

Die Faxe an Richter Yohn bitte an Ari schicken. Ari sammelt die Faxe und schickt sie an Weinglass weiter, der sie Yohn überreichen wird. Briefe können direkt an Len Weinglass geschickt werden (Adresse siehe oben). Faxe an Gouverneur Ridge direkt an Gouverneur Ridge.

 
Vorabdruck aus dem Angehörigen Info Nr. 227 vom 29.11.1999
Redaktionsanschrift u. Bestellungen:
GNN-Verlag
Neuer Kamp 25
20359 HH
Tel.: (040)43188820 / Fax : (040) 43188821
email: gnn-hhsh@otelo-online.de

 

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