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Streikende mexikanische Studenten fordern "Freiheit jetzt für Mumia Abu Jamal"!
bei MSI seit 26. Oktober 1999
League for the Fourth International

 

Heute früh, am 13. Oktober, haben hunderte von streikenden Studenten an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) einen Antrag angenommen, der zur Aktion der Arbeiterklasse für die Befreiung von Mumia Abu-Jamal aufruft. Dieser berühmte schwarze radikale Journalist sitzt in einer Todeszelle in Pennsylvanien. Die Abstimmung um 5 Uhr morgens kam nur Stunden bevor Pennsylvaniens Gouverneur Tom Ridge einen Hinrichtungsbefehl unterschrieb. Das Datum für die Hinrichtung von Jamal wird für den 2. Dezember angesetzt. Der Kampf, um die Hinrichtung dieses mutigen Kämpfer für die Unterdrückten zu verhindern, ist zum Brennpunkt des weltweiten Kampfes gegen die grausame und rassistische Todesstrafe geworden. Die Streikenden der UNAM fordern alle Kämpfer für die Sache der Unterdrückten auf, den Kampf um Mumias Rettung aufzunehmen.
Der Antrag vom Grupo Internacionalista (mexikanische Sektion der Liga für die Vierte Internationale) war zuvor von der Fakultät der Naturwissenschaften der UNAM angenommen worden. Er ging dann zum allgemeinen Streikrat (CGH), der am Campus der Berufsschule ENEP in Acatlán, einer entlegenen Einrichtung der Nationalen Universität, tagte. Dies ist derselbe Campus, der vor einer Woche von der Universitätsverwaltung und ihren bezahlten Schlägern (Porros) vorübergehend eingenommen wurde, während eines schweren Polizeieinsatzes. Die Schule wurde einige Stunden später von Hunderten von Streikenden wieder besetzt. In der heutigen Versammlung des CGH ist der Antrag für die Befreiung von Mumia vor einem Podium mit einem Porträt von Karl Marx vorgetragen. Unterstützer der Volksfront um Cuauhtémoc Cárdenas (der frühere Regierungschef von Mexiko-Stadt und jetzige Präsidentschaftskandidat der bürgerlich-nationalistischen Partei der demokratischen Revolution [PRD]) versuchten erfolglos, die Streikversammlung zu stören und zu beenden. Jedoch wiesen Hunderte von Studenten die Möchtegern-Streikrecher zurück und applaudierten laut dem Antrag für Jamal.
Inzwischen ist ein Streik der nationalen Gewerkschaft der Universitätsarbeiter (STUNAM) zusammen mit den Studenten am 1. November möglich. Die Verwaltung weigert sich, mit der Gewerkschaft zu verhandeln. Außerdem mobilisierten die UNAM-Streikenden vor kurzem, um iranische Studenten zu verteidigen. Die Studenten sind vom klerikalen Regime mit der Todesstrafe bedroht, weil sie angeblich den Islam beleidigt haben.
Da die Drohung einer nahe bevorstehenden Hinrichtung über Mumia Abu-Jamal hängt, ist es die Pflicht jener, die für die Ausgebeuteten und Unterdrückten kämpfen, die Macht der Arbeiterklasse zu mobilisieren, um seine Freiheit zu gewinnen. Das letzte Mal, daß Ridge ein Hinrichtungsbefehl unterschrieb, haben Gewerkschaften in Vertretung von Millionen von Arbeitern weltweit, für Mumia Stellung bezogen und die Aussetzung des Hinrichtungsbefehls gefordert. Heute ist es noch dringender als je zuvor, die erbarmungslose Maschinerie des staatlichen Mords zu stoppen. Dies verlangt eine noch größere Macht: die der Arbeiter, die die Räder der kapitalistischen Wirtschaft von Philadelphia bis zu Mexiko-Stadt, Rio, Hamburg und Johannesburg antreiben, die kann sie auch zu einem kreischenden Stopp bringen.
Der Kampf, die Arbeiterklasse zu mobilisieren, um Mumia zu befreien und die rassistische Todesstrafe abzuschaffen, macht es dringend notwendig, mit allen Parteien der kapitalistischen Klasse zu brechen, sei es die PRD von Cárdenas in Mexiko, sei es die Demokraten und Republikanern in den USA, und eine revolutionäre Arbeiterpartei zu schmieden, die den Kampf der Unterdrückten führen kann. Genauso wie die Arbeiter sich in den Zwanzigern mobilisierten, Sacco und Vanzetti zu verteidigen und die "Scottsboro Boys" (neun schwarze Jugendliche, die von Hinrichtung in Alabama in den dreißiger Jahren bedroht waren) zu retten, sind heute Arbeitsniederlegungen, Streiks und Demonstrationen, die von der Arbeiterbewegung organisiert werden sollen, dringend notwendig, um zu fordern: Stoppt die Hinrichtung! Nieder mit der rassistischen Todesstrafe! Freiheit sofort für Mumia Abu-Jamal!

Freiheit für Mumia Abu Jamal!

Der folgende Antrag wurde von über 500 streikenden Studenten der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) auf einer Versammlung des Allgemeinen Streikrats früh am 13. Oktober angenommen, Stunden bevor der Gouverneur von Pennsylvanien, Ridge, einen Hinrichtungsbefehl für Mmumia Abu-Jamal unterschrieb.
Am 4. Oktober 1999 kündigte das Oberste Gericht der USA an, daß es sich weigere, einen von den Rechtsanwälten von Mumia Abu-Jamal vorgelegter Appell zu hören. Die Anwälte forderten einen neuen Prozeß aufgrund der unzähligen und unverschämten juristischen Grausamkeiten, die während des Prozesses 1982 stattfanden, der zum Todesurteil führte. Während das Verteidigungsteam neue legale Schritte bereitet, mach tes diese Ablehnung durch das Oberste Gericht noch dringlicher, die Arbeiterklasse massiv zu mobilisieren, um sofortige Freiheit für Mumia zu fordern. Diese ist die soziale Gewalt, die die Macht hat, diesen kapitalistischen Angriff auf die Unterdrückten zurückzuschlagen.
Der kapitalistische Staat will Mumia Abu Jamal, diesen berühmten schwarzen Journalisten, zum Schweigen bringen, in dem er ihn hinrichtet. Mumia Abu-Jamal ist als "Stimme der Stimmlosen" bekannt und sein "Verbrechen" besteht darin, daß er sich der rassistischen amerikanischen Bourgeoisie widersetzt und ein System, das sich auf die unerträglichen Unterdruckung von ethnischen Minderheiten stützt, denunziert. Die rassistische Todesstrafe in den Vereinigten Staaten ist nichts anderes legales Lynchen, eine offizielle Version des Terrors des Ku-Klux-Klan, eine direkte Nachfolge der Sklaverei. Heute gibt es Tausende in den Todeszellen, die meisten von ihnen Schwarze und Latinos, einschließlich Dutzende von Mexikanern.
Durch die Ermordung von Mumia Abu-Jamal will die herrschende Klasse eine Warnung an alle senden, die es wagen, gegen Unterdrückung, Armut, Hunger und Krieg aufzustehen. Um dieses zu tun, trampeln sie auf den Rechten der Unterdrückten herum. Mumia war es nicht erlaubt, sich selbst vor Gericht zu verteidigen und 1982 wurde er sogar während seines Prozesses aus dem Gerichtssaal ausgewiesen. Schwarze wurden systematisch aus der Jury ferngehalten. Dies zeigt, daß es keine Gerechtigkeit für die Ausgebeuteten und Unterdrückten vor den bürgerlichen Gerichten geben kann. Im kapitalistischen juristischen System ist die einzige Stimme die der Bosse, ihrer Politiker und Richter die immer versuchen, die Proteste von jenen zu unterdrücken, die gegen die Hungermaßnahmen kämpfen, die den Werktätigen auferlegt wurden.
Jene, die verfügen, daß Mumia sterben muß, sind dieselben, die sowohl die Erhohung von "Studiengebuhren" an der UNAM als auch die Privatisierungen rund um die Welt, die für tausende von Arbeitern Entlassungen bedeuten, angeordnet haben. Es sind auch dieselben, die eine enormes militärisches Aufgebot in den Staaten von Chiapas, Oaxaca und Guerrero eingesetzt haben, um Indianern und Bauern, die sich gegen ihre erbarmungslose Unterdrückung erheben, niederzuwerfen. Wir, in der größten Universität Lateinamerikas, derzeit im Streik, schließen uns den internationalen Proteste für Mumia an. Gleichzeitig kämpfen wir für die unmittelbare Befreiung aller Gefangenen des Klassenkrieges in diesem Land, Opfer des bürgerlichen Justizsystems in Mexiko.
Wir, die streikenden UNAM-Studenten, die den Angriffen der mexikanischen Bourgeoisie widerstanden haben, wissen, daß diese Bourgeoisie der Juniorpartner von jenen ist, die heute versuchen, Mumia zum Schweigen zu bringen. Wir betonen, daß es notwendig ist, um dieses neue Verbrechen des kapitalistischen Staates zu verhindern, die enorme Macht der Arbeiterklasse der Welt zu mobilisieren. Im letzten April, legten Lehrer im Staat von Rio de Janeiro, Brasilien und Hafenarbeiter an der westlichen Küste von den Vereinigten Staaten ihr Arbeit nieder und forderten Freiheit für Jamal. Heute richten wir uns an die Gewerkschaften und kämpferische Arbeiter in Mexiko, vor allem an jene, die sich organisiert haben und an Verteidigungswachen im UNAM-Streik teilnahmen, um sie zu bitten, uns in Protestaktionen zu fordern:
Freiheit jetzt für Mumia Abu-Jamal! Nieder mit der rassistischen Todesstrafe!

 
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